USA. Eine Umfrage von I. H.
Richard und R. Kurlan, an der sich 49 Parkinson-Forscher beteiligten,
läßt aufhorchen. Immerhin 43 Prozent der antwortenden Experten gaben
an, daß ihnen die Frage Sorge bereitet, ob SSRI die Motorik von
Parkinson-Kranken verschlechtern können. 37 Prozent gaben sogar an,
daß sie zumindest einen Patienten kennen, von dem sie annehmen, daß
es bei ihm zu der genannten Komplikation gekommen ist. Ursächlich für
ein solches Problem könnte nach Ansicht der Autoren eine durch
Serotonin vermittelte verringerte Ausschüttung von Dopamin sein.
Die beteiligten Parkinson-Experten
behandelten zum Zeitpunkt der Befragung rund 23.410 Parkinson-Kranke.
Von diesen wurden aktuell 26 Prozent mit Antidepressiva behandelt, überwiegend
mit SSRI (51 Prozent), gefolgt von trizyklischen Antidepressiva (41
Prozent).
Angesichts der erheblichen Unsicherheit
vieler Experten fordern die Initiatoren der Befragung, dem Problem der
Verträglichkeit von Antidepressiva für Parkinson-Kranke anhand
kontrollierter Studien gezielt nachzugehen.
I.
H. Richard et al.: A survey of antidepressant drug use in Parkinson´s
disease. Neurology 1997 (49) 1168-1170