USA/Luxemburg.
Parkinson-Kranke scheinen in einem hohen Prozentsatz nachts wild zu träumen
und sich dabei ziellos zu bewegen. Selbst- und Fremdverletzungen (des im
Bett liegenden Ehepartners) sind dann keine Seltenheit. Auf dieses Phänomen
weisen C. L. Comella und Kollegen in einer Studie an 61
Parkinson-Kranken und ihren Betreuern hin. Immerhin 15 Prozent der
Befragten (also fast jeder sechste) bzw. der jeweiligen Lebenspartner
hatten einmal im Monat oder mehrmals wöchentlich registriert, dass sich
der Parkinson-Kranke während einer Traumphase (sog. REM-Stadium) in
ungewöhnlicher Weise bewegt hatte. Ebenfalls 15 Prozent der Befragten
(durchweg Männer) hatten sich oder die Partnerin verletzt. Das
Verletzungsspektrum reichte von Prellungen und Hautabschürfungen bis zu
einer Hüftfraktur beim Aufspringen aus dem Bett. Soweit sich die
Patienten an Träume erinnerten, handelte sich besonders um gefährliche
oder bedrohliche Situationen (Verfolgung durch Feinde, Versuch, die
Familie vor fremden Eindringlingen zu schützen, Bekämpfen unbekannter
Angreifer).
Das
amerikanisch-luxemburgische Wissenschaftlerteam regt an, gezielt bei
Parkinson-Kranken nach dem beschriebenen Phänomen zu forschen, zumal es
auf Clonazepam günstig anzusprechen scheint. Das klinische Bild der mit
REM-Phasen gekoppelten Selbst- und Fremdverletzungen wurde erstmalig
1985 beschrieben und betrifft offenbar vor allem ältere Männer.
C.
L. Comella u.a.: Sleep-related violence, injury, and REM sleep behavior
disorder in Parkinson´s disease. Neurology 1998 (51) 526-529