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Schweden.
Parkinson-Kranke neigen dazu, sich sozial zurückzuziehen und nur noch
wenig zu bewegen. Eine Studie von H. Sunvisson und Kollegen ermuntert
dazu, die Betroffenen aus ihrer Isolation zu holen und sie zu mehrtägigen
Gruppenfreizeiten einzuladen, die mit Wanderungen verbunden sind.
In der genannten Untersuchung
verbesserte sich das motorische Leistungsvermögen von 12
Parkinson-Patienten signifikant, nachdem sie eine Woche lang täglich
bis zu vier Kilometer gemeinsam in den schwedischen Bergen gewandert
waren. Die Spaziergänge erfolgten weitgehend auf Ebenen mit weichem
Heideland, wodurch Gleichgewicht und Koordination geschult wurden. Bei
einer weiteren Kontrolle nach 3 Monaten hatte sich das Leistungsvermögen
weiter gesteigert. Die Autoren erklären den erneuten Leistungszuwachs
damit, daß die Kranken durch ihre neuen Erfahrungen erheblich
selbstbewußter wurden und sich künftig wieder größere Belastungen
und Unternehmungen zutrauten. Das damit verbundene Training verbesserte
die Motorik zusätzlich. Mit Stolz berichteten die Teilnehmer von ihrem
„erfolgreichen Abenteuer in den Bergen“. Wiederholungen der
Wanderungen im Folgejahr fielen weniger eindrucksvoll aus als die
Ergebnisse des Anfangsjahres.
Die schwedischen
Wissenschaftler überprüften das motorische Leistungsvermögen mit
Hilfe eines computergestützten optisch-elektronischen Analyseprogramms.
Dazu mußten sich die Teilnehmer in standardisierter Weise bewegen.
Sunvisson und Kollegen räumen ein, daß die Patienten ihrer Studie
besonders motiviert und sehr gut informiert waren. Es bleibt daher zu überprüfen,
ob auch andere Parkinson-Kranke in ähnlich eindrucksvoller Weise von
Bewegungsprogrammen profitieren, die Parkinson-Betroffene zu
Unternehmungen einladen, die sich viele von ihnen schon lange nicht mehr
zutrauen.
H.
Sunvisson u.a.: Changes in motor performance in persons with Parkinson´s
disease after exercise in an mountain area. Journal of Neuroscience
Nursing 1997 (29) 255-260