Tagesplan
erstellen und das Leben sinnvoll strukturieren
Viele
Parkinson-Betroffene können mit zunehmender Erkrankungsdauer ihr
bisheriges Leben nicht „normal“ weiterführen. Für sie ist es
besonders wichtig, sich nicht resigniert aus dem Leben zurückzuziehen
und alle Aufgaben und Tätigkeiten der Umwelt zu überlassen. Allein
schon eine solche Haltung würde sonst noch mehr krank machen und das
Selbstwertgefühl rauben. Vermeiden Sie also diese Falle, indem Sie (möglichst
für mehrere Tage im voraus) genaue Tagespläne erstellen. Tragen Sie
darin alle Ihnen sinn- und lustvoll erscheinenden Aktivitäten gemeinsam
mit den dafür vorgesehenen Uhrzeiten ein (Wecken, Frühstück,
Medikamenteneinnahme, Erledigungen, Hobbies, Spaziergänge, Besuche
usw.). Geben Sie möglichst wenige Ihrer gewohnten Tätigkeiten aus der
Hand, auch wenn Sie diese nur mit Einschränkungen ausführen können.
Depression
und Angst verringern
Bei rund der Hälfte
aller Parkinson-Patienten stellt sich zusätzlich eine Depression ein.
Da beiden Leiden wesentliche Symptome gemeinsam sind (Antriebslosigkeit,
motorische Verlangsamung, morgendliches Erwachen), wird die Möglichkeit
einer begleitenden Depression mitunter erst spät bedacht. Manchmal wird
auch eine „Depression“ in Fällen diagnostiziert, wo sie nicht
gegeben ist. Erfreulicherweise lassen sich Depressionen heute sehr gut
behandeln. Sprechen Sie also Ihren Arzt an, wenn Sie unter Traurigkeit,
Hoffnungslosigkeit, Gedanken an Tod, Antriebslosigkeit, Zurückgezogenheit,
Schlafstörungen und ähnlichen Symptomen leiden. Lassen Sie ihn überprüfen,
inwieweit es sich um eine Depression handelt und welche Therapiemethoden
gegebenenfalls für Sie in Betracht kommen. Übrigens leiden bis zu 40
Prozent aller Parkinson-Patienten auch unter Angststörungen, die sich
unter geeigneter Therapie ebenfalls sehr gut bessern.
Flure
mit Handläufen ausstatten
Handläufe an den Wänden
längerer Flure sind kein Privileg von Parkinson-Kliniken. Auch
Wohnungen werden durch diese Hilfsmittel sicherer. Meist empfiehlt es
sich, auf beiden Seiten des Flurs einen Handlauf anzubringen.
Äußeren
Anschlag für Toilettentüren installieren
Wenn sich Toilettentüren
nach innen öffnen, kann dies gefährlich werden: Stürzt der
Toilettenbenutzer und blockiert die Tür, ist sie nur unter der Gefahr
(mit Gewalt) zu öffnen, daß die auf dem Boden liegende Person verletzt
wird. Es ist daher empfehlenswert, Toilettentüren so umzubauen, daß
sie sich nach außen öffnen lassen.
Duschboden
ebenerdig legen
Duschwannen können zu
einem unüberbrückbaren Einstiegshindernis werden. In dieser Situation
hilft es weiter, den Duschboden durch Umbau ebenerdig zu legen. Wird es
durch eine solche Maßnahme möglich, zu Hause zu bleiben (also nicht in
ein Heim zu wechseln), kann ihn die Pflegeversicherung bezuschussen.
Schaffen Sie in der Dusche genügend Raum, um dort auch einen Hocker aus
Kunststoff aufstellen zu können.
Engpässe
überwinden
Verzweifeln Sie nicht,
wenn Sie beim Passieren von engen Stellen (zum Beispiel Türen) häufiger
plötzlich in der Bewegung blockiert sind. Mitunter können Sie einem
solchen „Einfrieren“ erfolgreich vorbeugen, indem Sie auf dasjenige
blicken, was hinter dem Engpaß liegt, sobald Sie sich der engen Stelle
nähern. Verharren Sie kurz an einem Durchgang, wenn dieser mit einer
Schwelle bestückt ist, und machen Sie dann einen gezielten Schritt über
das Hindernis.