Sich informieren
Mittlerweile gibt es
mehrere preiswerte Selbsthilfebücher zum Thema Flugangst. Suchen Sie sich
in einem Fachgeschäft dasjenige aus, dessen Stil Sie anspricht.
Beispiele: Ute
Fischer/Bernhard Siegmund: Nie wieder Flugangst. Neun Schritte zum
entspannten Fliegen. Falken TaschenBuch 1998; Helmut Müller-Ortstein: Mut
zum Fliegen. Wie Sie Ihre Flugangst bewältigen. Ullstein Mosby 1997;
Cherry Hartman/Julie Sheldon Huffaker: Über den Wolken. Entspannt
fliegen, erholt ankommen. Rororo 1997; Rudolf Krefting/Ahmet Bayaz:
Entspannt fliegen. Strategien gegen die Flugangst. TRIAS 1996; Paula
Kinnunen: Flugangst bewältigen. Information zur Entstehung und Behandlung
für Betroffene und Therapeuten. Beltz. Auskünfte über die Qualität von
Fluggesellschaften erhält man über das „Bürgertelefon“ des
Luftfahrtbundesamtes (0531/2355100, Mo-Do 9-16 Uhr 30, Fr 9-15 Uhr 30).
Auch Fluggesellschaften informieren durch Broschüren über das Fliegen
(z.B. Lufthansa).
Trotz Angst fliegen
„Flugangst“ ist keine
Krankheit, sondern eine überzogene Reaktion. Überhaupt ist Angst etwas
Natürliches und Angstfreiheit daher ein unrealistisches Ziel.
Angst selbst ist ungefährlich, erst ihre Vermeidung wird zum Problem. Bemühen
Sie sich also nicht, künftig „ohne Angst“ zu fliegen, sondern
fliegen Sie „trotz Angst“.
Katastrophengedanken relativieren
Das Flugzeug ist nach wie
vor das sicherste Verkehrsmittel. Jährlich werden weitaus mehr Menschen
von ihrem Partner getötet, als im Flugzeug sterben. Deswegen ist es tatsächlich
„sensationell“, wenn einmal etwas passiert. Hier bestätigt die
Ausnahme (Unfall) die Regel (Sicherheit). Lesen Sie das Buch von Jürgen
Heermann (Warum sie oben bleiben. Ein Flugbegleiter für Passagiere. Vom
Start bis zur Landung. Rasch u. Röhring 1997). Unzählige
Sicherheitsvorkehrungen (z.B. zweimaliger jährlicher Pilotencheck im
Flugsimulator, unterschiedliche Beköstigung von Pilot und Copilot während
des Fluges) verhindern insbesondere auch menschliches Versagen.
Kontrolle abgeben und sich anvertrauen
Menschen mit Flugangst fürchten
sich oft weniger vor der Unfallsituation als vor dem Gefühl, dann hilflos
zu sein und keine Kontrolle mehr zu haben. Meist handelt es sich um
Personen, die sonst immer „die Zügel in der Hand halten“.
Angeschnallt und eingeengt fühlen sie sich ohnmächtig. Flugreisen geben
Ihnen die Chance zu lernen, sich anderen Menschen „anzuvertrauen“.
Schluß mit dem Sich-selbst-Ängstigen
Ihr Körper reagiert
feinfühlig auf die mit Ihren Gedanken verbundenen Gefühle. Wenn Sie sich
etwas Schreckliches vorstellen und dadurch Angst bekommen, dann beginnt
Ihr Herz zu rasen (klopfen), bricht Ihnen der Schweiß aus, wird es Ihnen
schwindlig und übel. Leider erkennt Ihr Verstand nicht automatisch, daß
er diese Symptome selbst hervorgerufen hat. Vielmehr mißinterpretiert er
sie als „Beweis“ einer tatsächlichen Gefahr. Dies löst noch mehr
Angst aus und sie wiederum erzeugt noch mehr Symptome. Und so kann es
endlos weitergehen. Verhindern Sie also, daß sich Angst auslösende
Gedanken (diese sind Ihr „Eigenbeitrag“) und körperliche Reaktionen
gegenseitig aufschaukeln.
Sie entspannen lernen
Angst
und Entspannung sind unvereinbar. Erlernen Sie vor allem die Methode nach
Jakobson, bei der man im Wechsel Muskeln bewußt anspannt und wieder
entspannt. Damit bekommen Sie Ihre Erregung „unter Kontrolle“ und
werden Sie wieder „Herr der Situation“. Erlernen Sie zusätzlich unter
fachlicher Anleitung die sog. Bauch-Zwerchfellatmung.
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