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Mehr Parkinson-Erkrankungen in ländlichen Gegenden

Finnland. Inwieweit Umwelteinflüsse die Manifestation eines Parkinson-Leidens begünstigen, ist eine unter Experten besonders heftig diskutierte Frage. Eine Studie von A.-M. Kuopio und Kollegen liefert Hinweise auf eine Beteiligung äußerer Faktoren. Die finnischen Wissenschaftler untersuchten in einem bestimmten Bereich Finnlands, wie sich dort Prävalenz und Inzidenz des Morbus Parkinson im Verlauf von 21 Jahren entwickelten. Es stellte sich heraus, daß die Prävalenz von 139 Fällen pro 100.000 Einwohner im Jahr 1971 auf 166 Fälle pro 100.000 Einwohner im Jahr 1992 anstieg. Dabei verschob sich deutlich das Verhältnis zwischen Männern und Frauen von ursprünglich 1,2 auf 1,7. Die Inzidenz sank dagegen von 15,7 auf 14,9 Fälle pro 100.000 Einwohner. Besonders fiel auf, daß sich bei der Prävalenz die Land-Stadt-Verteilung umkehrte: Waren die Erkrankungsfälle 1971 zwischen Land und Stadt noch im Verhältnis von 0,8 verteilt, so hatte sich die Situation 1992 mit einem Verhältnis von 1,3 umgekehrt.

     Aufgrund dieser Daten vermuten Kuopio und Mitarbeiter, daß Umweltbedingungen Inzidenz und Prävalenz des Morbus Parkinson beeinflussen. Die noch unbekannten Umweltfaktoren scheinen vor allem ländlichen Gegenden anzuhaften. Männer sind ihnen möglicherweise vermehrt ausgesetzt oder reagieren darauf empfindlicher als Frauen.

A.-M. Kuopio u.a.: Changing epidemiology of Parkinson´s disease in southwestern Finland. Neurology 1999 (52) 302-308