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„Schaukelstuhl-Therapie“ für Demente

USA. Tägliches mindestens einstündiges Schaukeln in einem dafür geeigneten Stuhl wirkt sich günstig auf das psychische Befinden Dementer aus. Sie wirken weniger ängstlich und depressiv, benötigen weniger Schmerzmittel und verbessern ihr Gleichgewichtsvermögen. Zu diesen Schlussfolgerungen gelangen N. M. Watson und Kollegen in einer Studie an 25 Demenz-Kranken im Alter von 72 bis 95 Jahren, die sechs Wochen lang regelmäßig schaukelten. Zwischen der täglichen Dauer des Schaukelns und den beschriebenen Effekten zeigte sich eine Dosis-Wirkungsbeziehung.

     Watson und Mitarbeiter betrachten die Schaukelstuhl-Therapie als eine effektive und zugleich kostengünstige Methode, Demenz-Kranke körperlich zu trainieren und zu stimulieren. Während sonst jeder Kranke einen eigenen Betreuer brauche, um mit diesem gemeinsam zu gehen, können mehrere Rollstuhl-Schaukler gleichzeitig durch ein und dieselbe Person betreut werden. Wie die Erfahrungen der Studie zeigen, gelingt es den Kranken oft, sich ein bis zwei Stunden lang mit dem Stuhl zu bewegen. Eine solche Zeitspanne bewältigen nur noch wenige auf zwei Beinen. Die günstigen Effekte führen die Autoren auf die Stimulation (Training) des Gleichgewichtsorgans und die (bei Kleinkindern bewährte) beruhigende Wirkung des Schaukelns zurück. Sie bedauern es, dass Schaukelstühle heute weit gehend von der Bildfläche verschwunden sind, obwohl sie früher zu den Symbolen des Alters gehörten.

N. M. Watson u.a.: Rocking chair therapy for dementia patients: its effect on psychosocial well-being and balance. American Journal of Alzheimer´s Disease 1998 (Nov/Dez) 296-308