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Fünfjahres-Studie: Cabergolin (Cabaserilâ) ist Levodopa überlegen

 

Kanada. Das Risiko motorischer Komplikationen ist signifikant niedriger, wenn Patienten im Frühstadium einer Parkinson-Erkrankung initial mit Cabergolin (in Deutschland: Cabaseril®) anstelle von Levodopa behandelt werden. Eine solche Monotherapie kontrolliert Parkinson-Symptome bis zu fünf Jahre lang wirkungsvoll. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie, die auf dem XIII. Internationalen Parkinson-Kongress im Juli diesen Jahres in Vancouver vorgestellt wurde.

   Die bei den Patienten der Cabergolin-Gruppe registrierte klinische Gesamtverbesserung war mit der bei Levodopa-Patienten vergleichbar. Cabergolin-Anwender waren jedoch nur halb so häufig von motorischen Funktionsstörungen betroffen. Studienleiter Prof. U. K. Rinne (Finnland) bemerkte dazu: „Cabergolin lässt nachweislich ein verringertes Risiko motorischer Komplikationen erkennen und ist möglicherweise als Monotherapie bei Parkinson-Patienten im Frühstadium zu empfehlen. Reicht der klinische Nutzen nicht mehr, sollte Cabergolin um Levodopa ergänzt werden.“

     Die Studie umfasste 419 Parkinson-Patienten in 31 Zentren, deren Symptome einer pharmakologischen Behandlung bedurften. Die Patienten wurden randomisiert und doppelblind einer Cabergolin- bzw. Levodopa-Gruppe zugeteilt. Die Studie begann mit einer 24-wöchigen Dosistitration, in der die Teilnehmer steigende Dosen Cabergolin (bis zu 4 mg in täglicher Einmaldosis) oder Levodopa (bis zu 600 mg in vier Tagesdosen) erhielten. Anschließend wurde die Medikation offen mit Levodopa ergänzt, wenn die Besserung der motorischen Störungen im Vergleich zum Basiswert um 30 Prozent abfiel.

    Im Verlauf der fünfjährigen Behandlung benötigten die Patienten der Cabergolin-Gruppe rund 50 Prozent weniger Levodopa, um ihre Parkinson-Symptomatik zu kontrollieren, als die Patienten der Levodopa-Gruppe. Parkinson-Forscher gehen heute davon aus, dass eine anhaltende Stimulation der Dopamin-Rezeptoren das Auftreten der motorischen Probleme verzögert, die mit einer L-Dopa-Langzeittherapie verbunden sind. Dieser Anforderung wird das nur einmal täglich zu verabreichende Cabergolin gerecht. Während Cabergolin in Japan, Schweden und Dänemark bereits für die Monotherapie zugelassen ist, beschränkt sich die Zulassung in Deutschland noch auf die Kombination mit Levodopa.