Israel. Weiße Blutkörperchen
depressiver Patienten zeigen in signifikant vermehrtem Maße Zeichen des
programmierten Zelltodes (Apoptosis). Es scheint, als spiegele sich die
seelische Neigung zur Selbstzerstörung auch auf zellulärer Ebene wider.
Zu diesen Ergebnissen gelangen E. Eilat und Kollegen in einer Studie, die
Lymphozyten depressiver Patienten mit denen alters- und
geschlechtsentsprechender Gesunder verglich. Die insgesamt sieben Kranken
hatten ein Durchschnittsalter von rund 52 Jahren und litten unter einer
Major Depression nach DSM IV. Bei fünf Patienten war die Apoptosis-Rate höher
als bei den entsprechenden Kontrollpersonen. Nur in einem Fall war die
Situation umgekehrt. Ein Vergleichspaar zeigte ähnliche Werte. Die
Befunde der israelischen Studie passen zu zahlreichen Beobachtungen
anderer Untersuchungen, die eine Mitbeteiligung des Immunsystems bei
Depressionen belegen. Sie erklären, warum Depressive oft kürzer leben,
und verdeutlichen, dass Depressionen immer eine Erkrankung des ganzen
Menschen sind.
E.
Eilat u.a.: Increased apoptosis with major depression: a preliminary study.
The Journal of Immunology 1999 (163) 533-534
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