Japan. Viele
Panik-Patienten wissen nicht, dass ihr Leiden seelisch bedingt ist.
Aufklärung durch geeignete Fernsehsendungen ist deshalb eine besonders
erfolgreiche Strategie, die Betroffenen zu erreichen und zur
bestmöglichen Behandlung zu motivieren. Zu dieser Schlussfolgerung
gelangen T. Kato und Kollegen in einer Befragung von 97 Patienten, die
sich in einer auf Panik-Erkrankungen spezialisierten Klinik vorstellten.
Zwar motivierten Bücher (35 Prozent) am häufigsten zum Klinik-Besuch
(gefolgt von Fernsehprogrammen mit 23 Prozent und Internet-Informationen
mit 12 Prozent). Bei den „TV-Motivierten“ waren Panik-Störungen
jedoch weitaus häufiger (70 Prozent) als bei den durch Lektüre
Motivierten (48 Prozent). Fernsehinformationen scheinen deshalb
Panik-Kranke spezifisch ansprechen zu können.
Allerdings waren immerhin auch 8 Prozent der Hilfe Suchenden
seelisch gesund. Bei ihnen schürten Medieninformationen offenbar
unnötige Ängste. Kato und Kollegen warnen davor, diese Gruppe zu
behandeln und damit unnötig zu pathologisieren.
T. Kato u.a.: Efficacy
of media in motivating patients with panic disorder to visit specialists.
Psychiatry and Clinical Neurosciences 1999 (53) 523-526
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