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Bohnendiät verlängert On-Zeiten

Türkei. Seit 1913 ist bekannt, dass „dicke Bohnen“ (auch „Saubohnen“ genannt) Levodopa enthalten. Dieses Gemüse wird besonders im Mittelmeerraum angebaut und dort als schmackhafte Delikatesse geschätzt. Wie H. Apaydin und Kollegen von mehreren ihrer ambulanten Parkinson-Patienten erfuhren, besserten sich deren fluktuierende motorische Symptome nach dem Verzehr gekochter dicker Bohnen. Ähnliche Beobachtungen finden sich auch im Schrifttum. In einer kleinen Studie an 8 Patienten, von denen einige sorgfältig Tagebuch führten, konnten Apaydin und Kollegen den nützlichen Effekt von Saubohnen bestätigen. Die

Parkinson-Kranken waren angehalten worden, täglich wenigstens zweimal 250 g gekochte dicke Bohnen zu essen. Nach täglich dreimaligem Bohnen-Konsum erhöhten sich bei einem Kranken die on-Zeiten von täglich 3,5 Stunden auf 12 Stunden, die off-Zeiten verkürzten sich von 14,5 auf 3,5 Stunden und die nächtliche Schlafzeit verlängerte sich von 5,5 auf 8 Stunden. Ähnlich eindrucksvolle Veränderungen erzielten zwei weitere sorgfältig protokollierende Patienten. Von diesen konnte einer seine Parkinson-Medikation verringern, der andere kam damit aus, nur jeden zweiten Tag dicke Bohnen zu essen, um seine on-Zeiten zu verdoppeln.

    Angesichts des erheblichen therapeutischen Gewinns schließen die türkischen Wissenschaftler aus, dass es sich lediglich um die Folgen eines Placeboeffekts handelt. Sie ermuntern dazu, die beschriebenen Phänomene jetzt in kontrollierten Studien zu überprüfen. Dabei sollte das Gemüse in Form frischer grüner Hülsen verzehrt werden, da getrocknete Sämlinge offenbar keinen therapeutischen Effekt haben.

H. Apaydin u.a.: Broad bean (Vicia faba) – a natural source of L-dopa – prolongs “on” periods in patients with Parkinson´s disease who have on-“off” fluctuations. Movement Disorders 2000 (15) 164-166