USA. Diese
Schlussfolgerung ziehen F. Grossman und W.- Z. Potter aus einer Studie an
34 depressiven Patienten und 51 gesunden Kontrollpersonen. In ihr hatten
sie Urinspiegel von Noradrenalin und seiner wichtigsten Metaboliten
bestimmt. Es zeigte sich, dass bei Depressiven die Noradrenalin-Ratio (die
den Anteil extraneuralen Noradrenalins widerspiegelt) signifikant erhöht
ist, während gleichzeitig der Gesamtumsatz an Noradrenalin verringert
ist. Dies gilt für uni- und
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bipolar depressiv Erkrankte gleichermaßen.
Die genannten Befunde lassen sich so deuten, dass das noradrenerge System
Depressiver offenbar überschießend arbeitet, während die in den
Nervenzellen erfolgende Noradrenalinsynthese gleichzeitig gedrosselt ist
(geringere Tyrosinhydroxylaseaktivität). Nach Ansicht der Autoren ließe
sich die beschriebene Diskrepanz durch zwei unterschiedliche Regelungsvorgänge
erklären: So könnte es sein, dass zentralnervöse Mechanismen bei
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entsprechender Reizung
sympathischeImpulse verstärken, während periphere Mechanismen die erhöhte
Noradrenalinkonzentration registrieren und mittels eines Rückkoppelungseffekts
die intraneuronale Tyrosinhydroxylase hemmen.
F.
Grossman u.a.: Catecholamines in depression: a cumulative study of urinary
norepinephrine and its major metabolites in unipolar and bipolar depressed
patients versus healthy volunteers at the NIMH. Psychiatry Research 1999
(87) 21-27
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