Österreich/USA.
Ob sich hinter einem Parkinson-Syndrom ein idiopathischer Morbus Parkinson
verbirgt, lässt sich im Frühstadium besonders schwer beurteilen. Wie J.
Müller und Kollegen anhand einer Autopsie-Studie an 83 Patienten mit
einem Parkinson-Syndrom herausfanden, kann das Krankheitstempo die
Differenzierung erleichtern. Bei den 18 Kranken mit einem pathologisch
gesicherten Morbus Parkinson dauerte die Progredienz von einem Hoehn und
Yahr-Stadium zum nächsten signifikant länger als bei den übrigen
Syndrom-Varianten (wie Multisystematrophie, progressiver supranukleärer
Blickparese, Demenz mit Lewy-Körperchen oder kortikobasaler
Degeneration). So erreichte kein einziger Parkinson-Kranker schon im
ersten Erkrankungsjahr das Stadium 3, während dies bei 72 Prozent der
Kranken mit einem atypischen Parkinson-Leiden der Fall war. Erst in extrem
fortgeschrittenen Phasen glichen sich die Krankheitsgeschwindigkeiten an. Saß
ein Patient erst einmal im Rollstuhl, war die verbleibende Lebenszeit bei
typischem und atypischem Parkinson gleich. Und
noch ein weiterer Unterschied erscheint erwähnenswert: Während ein
Morbus Parkinson typischerweise mit motorischen Symptomen begann, standen
bei einem Drittel der übrigen Syndrom-Varianten anfänglich
nicht-motorische Probleme im Vordergrund.
J.
Müller u.a.: Progression of Hoehn and Yahr stages in parkinsonian
disorders: a clinicopathologic study. Neurology
2000 (55) 888-891
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