Norwegen. Manche Schätzungen
gehen davon aus, dass 50 Prozent aller Parkinson-Patienten nach 5jähriger
Levodopa-Therapie Fluktuationen entwickeln. Eine sorgfältige bevölkerungsbezogene
Studie von J. P. Larsen und Kollegen korrigiert diese Zahl nun nach unten.
Danach haben von allen Parkinson-Patienten einer Region vermutlich nur
rund 22 Prozent mit Fluktuationen zu kämpfen. Die Betroffenen erkrankten
meist in einem jüngeren Alter an einem Parkinson-Leiden als „Nicht-Fluktuierer“.
Außerdem sind sie vergleichsweise länger Parkinson-krank und auf eine höhere
Levodopa-Dosis angewiesen.
Larsen und Kollegen nehmen für
sich in Anspruch, weitgehend alle 245 Parkinson-Kranken eines norwegischen
Bezirks (Rogaland) erfasst und diese – soweit möglich - relativ gründlich
untersucht zu haben. 203 Parkinson-Patienten beantworteten zusätzlich
Fragebögen, die Rückschlüsse auf Lebensqualität, Depression,
Energieprobleme und Schlafstörungen zuließen. Als Vergleichsgruppen
dienten 100 gesunde Senioren und 100 Diabetiker.
Den norwegischen
Wissenschaftlern fiel auf, dass fluktuationsgefährdete
Parkinson-Patienten im Durchschnitt 12,5 Jahre früher erkranken als „Nicht-Fluktuierer“.
Letztere litten dagegen doppelt so oft unter kognitiven Störungen. Die
UPDRS-Scores beider Gruppen ähnelten sich. Trotz kürzerer
Erkrankungsdauer waren „Nicht-Fluktuierer“ also vergleichbar stark
motorisch beeinträchtigt. Entsprechendes galt für Schlafstörungen und Müdigkeit.
Trotz eines vergleichsweise günstigen Ansprechens auf Levodopa litten „Nicht-Fluktuierer“
im Vergleich zu gesunden Senioren und Diabetikern unter einer schlechteren
Lebensqualität sowie vermehrt unter Depression, Schlafstörungen und Müdigkeit.
Larsen und Kollegen fordern deshalb, nicht-motorische Symptomen mehr zu
beachten und geeignete Behandlungsformen zu entwickeln.
J.
P. Larsen u.a.: Clinical problems in non-fluctuating patients with
Parkinson´s disease: a community based study. Movement Disorders
2000 (15) 826-829
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