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Verstopfung als Parkinson-Frühsymptom?

USA. Männern, die weniger als einmal täglich Stuhlgang haben, droht möglicherweise viermal so häufig eine Parkinson-Erkrankung als Männern, die zweimal täglich ihren Darm entleeren. Wie eine prospektive Studie von R. D. Abbott und Kollegen an 6.790 Männern im Alter zwischen 51 und 75 Jahren andeutet, könnte Obstipation ein wichtiges Frühsymptom des Morbus Parkinson sein.

    Während des 24-jährigen Beobachtungszeitraums erkrankten 96 Studienteilnehmer an der Parkinson-Krankheit. Bezogen auf die Häufigkeit des Stuhlgangs fand sich bei Männern mit weniger als einer Darmentleerung täglich eine deutliche höhere Erkrankungsinzidenz (18,9 pro 10.000 Personenjahre) als bei Männern mit mehr als zwei täglichen Stuhlentleerungen (3,8 pro 10.000 Personenjahre).

   Zwar ist schon lange bekannt, dass Parkinson-Kranke häufig mit Obstipation zu kämpfen haben. Eine prospektive Studie, die einen Zusammenhang zwischen Verstopfung und späterer Erkrankung an Morbus Parkinson wahrscheinlich macht, gab es bislang jedoch nicht. Die Autoren räumen ein, dass völlig offen bleibt, um welche Art von Zusammenhang es sich handeln könnte. So ist denkbar, dass Verstopfung ein Frühsymptom, Ausdruck einer erhöhten Krankheitsanfälligkeit oder ein „Marker“ für Umwelteinflüsse ist, die ihrerseits die Parkinson-Krankheit auslösen. Abbott und Kollegen ermutigen dazu, die möglichen Zusammenhänge genauer zu untersuchen. Vielleicht lassen sich so Möglichkeiten zur Prävention und Intervention erschließen.

R. D. Abbott u.a.: Frequency of bowel movements and the future risk of Parkinson´s disease. Neurology 2001 (57) 456-462