Italien. Jeder vierte
Parkinson-Kranke ist oder war in seinem Leben auch Migräne-Patient. Wenn
Migräne-Kranke einen Morbus Parkinson entwickeln, verspüren fast zwei
Drittel von ihnen eine teilweise oder sogar völlige Besserung der
Kopfschmerzsymptomatik. Dazu passt, dass aktuelle Migräne-Beschwerden bei
solchen Migräne-Patienten seltener sind, die gleichzeitig unter einem
Morbus Parkinson leiden.
Auf diese Zusammenhänge macht
eine Studie von P. Barbanti und Kollegen aufmerksam. Die Autoren hatten
unter 237 Parkinson-Patienten 66 Personen ermittelt, die entweder früher
von Migräne betroffen waren oder darunter noch immer litten. Diese Gruppe
verglichen sie mit 66 früheren oder gegenwärtigen Migräne-Patienten,
die jedoch ansonsten neurologisch unauffällig waren. Während 68,2
Prozent der reinen Migräne-Kranken zum Zeitpunkt der Befragung unter den
typischen Migräne-Beschwerden litten, waren es in der Gruppe der von
beiden neurologischen Erkrankungen Betroffenen nur 47 Prozent.
Interessanterweise fanden sich in den Familien der Parkinson-Kranken
weniger Personen mit Migräne.
Nach Ansicht der italienischen
Wissenschaftler scheint der Morbus Parkinson den klinischen Verlauf einer
Migräne verkürzen zu können. Die Autoren fragen sich, ob die Anwendung
von Levodopa oder Dopaminagonisten vor Migräne schützt oder ob sich die
im Hirnstamm abspielenden degenerativen Veränderungen bei Morbus
Parkinson hemmend auf die Migräne-Entstehung auswirken.
P.
Barbanti u.a.: Dopamine and migraine: does Parkinson´s disease modify
migraine course? Cephalalgia 2000 (20) 720-723
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