USA.
Wenn sich Parkinson-Patienten hirnchirurgischen Eingriffen unterziehen,
bessern sich nicht nur typische Parkinson-Symptome, auch die Ängste lassen
nach. Wie eine Untersuchung von C. I. Higginson und Mitarbeitern darlegt,
handelt es sich dabei keineswegs um eine bloße Reaktion auf den
günstigeren Körperzustand. Nach Ansicht der Autoren verringert sich
zugleich „echte Angst“.
Die amerikanischen Wissenschaftler hatten 39 Personen mit einem
idiopathischen Morbus Parkinson einen Monat vor und 4 Monate nach einem
hirnchirurgischen Eingriff das Beck-Angst-Inventar bearbeiten lassen. Alle
Operationen (einseitige Pallidotomie, Tiefenhirnstimulation von Teilen des
Globus pallidus oder des Thalamus, linksseitige Thalamotomie) zielten auf
eine Verbesserung der Parkinson-Symptomatik ab. Die Auswertung der beiden
Angsterhebungen ergab, dass sich sowohl der Angst-Gesamtscore als auch
wichtige Unterscores nach den Operationen signifikant gebessert hatten. Da
eine Korrelation zur Entwicklung der motorischen Symptome nicht zu
erkennen war, schließen Higginson und Kollegen aus, dass die
Angstverringerung ein bloßes Epiphänomen des jetzt günstigeren
Köperzustandes ist. Allerdings räumen die Autoren auch die Möglichkeit
ein, dass sich in der ersten Testung vor allem „Erwartungsangst“ (vor der
Operation) abgebildet hatte, die nach dem Eingriff dann nicht mehr
vorhanden war.
C.
I. Higginson u.a.: Which symptoms of anxiety diminish after surgical
intervention for Parkinson´s disease? Neuropsychiatry, Neuropsychology,
and Behavioral Neurology 2001 (14) 117-121
|