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Angstkranke leiden oft unter Sexualstörungen

Brasilien/USA. Drei von vier Panikkranken berichten über Sexualstörungen. Am häufigsten handelt es sich um eine Aversion gegen genitalen Kontakt (Frauen: 50 Prozent, Männer: 36 Prozent). Fast jeder zweite männliche Patient mit einer sozialen Phobie leidet unter verfrühtem Samenerguss. Auf diese oft übersehenen Begleitprobleme Angstkranker macht eine Studie von I. Figueira und Kollegen aufmerksam. In ihr wurden 28 Panikkranke und 30 Patienten mit sozialer Phobie retrospektiv zur ihrer Sexualität befragt. Interessanterweise gaben nur Männer an, dass bei ihnen auch während dem Geschlechtsverkehr Panikattacken aufgetreten waren, Die Autoren führen dies darauf zurück, dass Männer traditionellerweise aktiver beim Sex sind und daher ihr autonomes Nervensystem stärker aktivieren als Frauen. Ähnlich lässt sich auch der vorzeitige Samenerguss erklären: Möglicherweise steigert Angst die sexuelle Erregung und beschleunigt so die Ejakulation. Die meisten Panikpatienten gaben an, dass sich ihre Sexualstörungen erst nach Auftreten der Panikerkrankung eingestellt haben.

I. Figueira u.a.: Sexual dysfunction: a neglected complication of panic disorder and social phobia. Archives of Sexual Behavior 2001 (30) 369-377