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Freizeitaktivität schützt vor Demenz

USA. Offenbar vermitteln nicht nur Ausbildung und Beruf “kognitive Reserven”, auch ein aktives Freizeitleben scheint einer Demenz vorbeugen bzw. deren Auftreten hinausschieben zu können. Auf diesen Zusammenhang weist eine prospektive Studie von N. Scarmeas und Kollegen hin. An der Untersuchung hatten sich 1.772 ursprünglich kognitiv unauffällige Senioren mit einem Mindestalter von 65 Jahren beteiligt. Über einen Zeitraum von maximal 7 Jahren (Durchschnitt: 2,9 Jahre) unterzogen sich diese jährlich neurologischen und neuropsychologischen Tests. Während der Studienphase entwickelten 207 Teilnehmer eine Demenz. Bei der Analyse aller erhobenen Daten zeigte sich, dass Personen mit hoher Freizeitaktivität ein um den Faktor 0,62 verringertes relatives Risiko hatten, während des Beobachtungszeitraums an einer Demenz zu erkranken. Der Zusammenhang blieb auch unter Berücksichtigung anderer potentieller Einflussfaktoren bestehen (wie kognitiver Ausgangsbefund, körperlicher Zustand, andere zerebrovaskuläre Erkrankungen und das Vorhandensein einer Depression). Als typische Freizeitaktivitäten galten: Stricken, Musik oder ein anderes Hobby, Spazieren, Ausflüge, Besuch bei Freunden oder Verwandten, körperliche Ertüchtigung, Besuch von Kino, Restaurants oder Sportveranstaltungen, Lesen von Zeitschriften, Zeitungen oder Büchern, Fernsehen, Radiohören, ehrenamtliche Tätigkeiten, Karten- oder Gesellschaftsspiele, Besuch von Vereinen, Weiterbildungs- oder religiösen Veranstaltungen. Am meisten schienen intellektuelle Aktivitäten antidementiv zu wirken (RR = relatives Risiko = 0,76), gefolgt von Bewegung (RR = 0,80) und sozialen Faktoren (RR = 0,85). Nach Ansicht der Autoren sprechen die Ergebnisse ihrer Studie dafür, dass Menschen mit vielen Lebenserfahrungen und ausgeprägten Freizeitaktivitäten weniger gefährdet sind, an einer Demenz zu erkranken.

N. Scarmeas u.a.: Influence of leisure activity on the incidence of Alzheimer´s disease. Neurology 2001 (57) 2236-2242