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Ängste Infarktkranker erfragen!

USA. Sucht man in den Krankenblättern von Patienten mit Herzinfarkt nach einem Vermerk über Ängste, wird man nur in weniger als der Hälfte fündig. Stößt man auf eine solche Eintragung, erschöpft sich diese in rund 60 Prozent der Fälle in der pauschalen Feststellung, der „Patient sei ängstlich“. Auf dieses Wahrnehmungs- bzw. Dokumentationsdefizit von Patientenängsten macht eine Studie von J. L. O´Brien und Kollegen aufmerksam. In der prospektiven Untersuchung wurden 101 Patienten mit akutem Herzinfarkt zu ihren Ängsten befragt. Anschließend überprüften die Autoren, inwieweit in den Krankenakten Ängste der Kranken spontan vermerkt worden waren. Dabei zeigte sich nicht nur der eingangs beschriebene Mangel; außerdem stellte sich heraus, dass die Selbstauskünfte der Kranken und die Fremdeinschätzung durch Ärzte und Pflegepersonal völlig auseinander klafften.

J. L. O´Brien u.a.: Comparison of anxiety assessments between clinicians and patients with acute myocardial infarction in cardiac critical care units. American Journal of Critical Care 10 (2001) 97-103