ZNS-
SPEKTRUM

Home
Neu Archiv Titel-
Beiträge
Patienten

Bücher

Audio
visuelle Medien
Impressum
 
Web www.zns-spektrum.com

 

Verhalten bei Massenpanik

n Deutschland. Starkes Gedränge oder Katastrophen mit vielen Beteiligten können eine „Massenpanik“ auslösen, die mit unkontrollierter Angst und massiven Fluchtbewegungen einhergeht. In einer solchen Situation gibt es nur wenige Interventionsmöglichkeiten, da die Betroffenen nicht mehr klar denken können. Am besten ist Panik in ihrer  Entstehungsphase zu beeinflussen. Doch selbst nach deren Ausbruch lassen sich Menschen durch gezielte, klare und strukturierte Aufforderungen und Informationen erreichen. Dies kann z.B. durch laute Lautsprecherdurchsagen oder durch Abläufe geschehen, die Gelassenheit demonstrieren (z.B. Fortsetzung eines Fußballspieles). Auch Aufmerksamkeit erweckende Interventionen (z.B. ein schriller Pfeifton) oder das Stellen einfacher Aufgaben können eine panische Menge erreichen (z.B.: „Achten Sie auf Kinder!“). Entscheidend ist es, Kommunikation (wieder)herzustellen und die Selbstkompetenz des Einzelnen zu aktivieren. Die Verantwortlichen sollten bei einer Massenpanik sachlich und nüchtern wirken. Ihre Informationen sollten klar, eindeutig und wahrheitsgemäß sein. Mit den beschriebenen Interventionen kann es durchaus gelingen, die Erregung der Betroffenen zu dämpfen.

Zwar ist es unmöglich, eine Massenpanik übungshalber zu simulieren. Zumindest bereitet die geistige Auseinandersetzung mit möglichen Katastrophen die Verantwortlichen darauf vor, gelassener, ruhiger und mit mehr Übersicht auf unvorhergesehene Ereignisse zu reagieren.

F.G. Pajonk u.a.: Massenphänomene bei Großschadensereignissen – Panik als seltene Erscheinungsform. Der Notarzt 2002 (18) 146-151 (weitere Informationen unter www.angst-auskunft.de)