Wenn
Patienten mit einer Major Depression bis zu acht Wochen lang täglich 8 bis
10 mg Reboxetin einnehmen, verzeichnen sie signifikant häufiger
Besserungen und Remissionen als Patienten, die Placebo erhalten. Die
Erfolgsquote ist mindestens so gut wie bei Anwendern von täglich 20 bis 40
mg Fluoxetin. Reboxetin schneidet jedoch im Hinblick auf Schlafqualität
und Sozialverhalten signifikant besser ab als Fluoxetin. Diese
Schlussfolgerungen ziehen V. Andreoli und Kollegen aus einer
multizentrischen Doppelblindstudie an 381 Patienten mit einer Major
Depression. 68 Prozent der Behandlungen wurden abgeschlossen.
Ausgehend von einer mindestens 50-prozentigen Senkung des
Hamilton-Depression-Scores sprachen signifikant mehr Patienten auf
Reboxetin (55,6 Prozent) und Fluoxetin (56,3 Prozent) an als auf Placebo
(33,6 Prozent). Remissionen, also eine Abnahme des Depressionsscores auf
maximal 10 Punkte, waren signifikant häufiger unter Reboxetin (47,6
Prozent) und Fluoxetin (54,2 Prozent) als unter Placebo (26,6 Prozent).
Reboxetin verlängerte die Gesamtschlafzeit am längsten und ersparte den
Patienten am häufigsten nächtliches Erwachen. Nach vier Wochen konnten 44
Prozent der Patienten unter Reboxetin ungestört schlafen, während es unter
Fluoxetin und Placebo lediglich 22 bzw. 12 Prozent waren. Nach acht Wochen
gaben signifikant mehr Patienten an, unter Reboxetin morgens erholt
aufzuwachen (80 Prozent) als unter Fluoxetin (57 Prozent) oder Placebo (50
Prozent). Das günstige Schlafprofil unter Reboxetin litt kaum darunter,
dass in der ersten Behandlungswoche verhältnismäßig mehr neue
Schlafstörungen auftraten (zumal diese bis zur achten Behandlungswoche
wieder auf Placeboniveau sanken).
V. Andreoli u.a.: Reboxetine, a new noradrenaline selective
antidepressant, is at least as effective as fluoxetine in the treatment of
depression.
J. Clin. Psychopharmacol. 2002 (22) 393-399
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