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Mehr Phobien in Familien mit Linkshändern

USA. Es ist schon länger bekannt, dass Störungen wie Epilepsie, Autismus und frühe Demenz vermehrt bei Linkshändern und in Familien mit Linkshändern vorkommen. C.M. Chemtob und Mitarbeiter untersuchten jetzt in einer Studie, ob auch ein Zusammenhang zwischen Linkshändigkeit und Phobien besteht. Tatsächlich scheinen Phobien in Familien mit Linkshändern vermehrt vorzukommen. Selbst die Rechtshänder solcher Familien sind offenbar anfälliger für Phobien.

Chemtob und Mitarbeiter hatten folgende Gruppen zu ihrer Händigkeit befragt: 61 Menschen mit einfachen Phobien, die sich auf eine Zeitungsannonce gemeldet hatten, und 52 Phobiker, die stationär behandelt wurden. Als Kontrollgruppe dienten 29 phobiefreie Personen, die über eine Zeitungsannonce rekrutiert worden waren. Chemtob und Kollegen verglichen die Ergebnisse ihrer Studie auch mit dem Resultat einer Befragung von ca. 3.000 Personen (Annett 1970), die einen Schlüssel über den Anteil von Linkshändern in der Bevölkerung lieferte.

Warum Phobien bei Linkshändern häufiger auftreten, ist noch unklar. Eine plausible Erklärung liefert möglicherweise die Annahme, dass die rechte Gehirnhälfte mehr mit „Vermeidung“ und die linke mehr mit „Annäherung“ in Verbindung zu stehen scheint.

C. M. Chemtob u.a.: Familial and personal handedness in phobic anxiety disorder. J. of Nervous and Mental Disease 2002 (190) 267-270