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Cabergolin schützt Neurone

Japan. Vieles spricht dafür, dass oxidativer Stress und die Bildung von Sauerstoffradikalen an der Entstehung der Parkinson-Krankheit wesentlich beteiligt sind. Cabergolin scheint diese Vorgänge hemmen und dadurch die Entwicklung eines Parkinson-Leidens möglicherweise verzögern zu können. Entsprechende Hinweise liefert eine Studie von T. Yoshida und Kollegen an Hirngewebe von Ratten. In dieser Untersuchung hemmte Cabergolin konzentrationsabhängig die Bildung von Superoxidanionen, die mögliche Vorläufer der besonders toxisch wirkenden Hydroxylradikale sind. Die Erzeugung von Superoxidanionen war mittels zweier Substanzen künstlich angekurbelt worden. In einer Konzentration von 500 μM normalisierte Cabergolin die Superoxidanion-Bildung komplett. Cabergolin war in dieser Hinsicht vergleichbar wirksam wie Vitamin E (α-Tocopherol). Weitere Analysen der japanischen Wissenschaftler verdeutlichten, dass Cabergolin Hirngewebe vor Sauerstoffradikalen schützt, indem es deren Erzeugung hemmt. Dagegen scheint es einmal gebildete Superoxidanionen nicht einfangen zu können. Auf welche Weise Cabergolin in die Bildung von Superoxidanionen eingreift, ist noch unklar. Möglicherweise spielt die Fettlöslichkeit der Substanz eine Rolle.

    In einem weiteren Teil der Studie dokumentierten Yoshida und Mitarbeiter, dass Cabergolin auch antioxidativ wirkt. Den erforderlichen Nachweis lieferte ein Experiment, in dem Cabergolin die Bildung thiobarbitursäurereaktiver Substanzen (engl. TBARS) dosisabhängig hemmte.

    In ihrer abschließenden Bewertung betonen Yoshida und Kollegen, dass Cabergolin stärker antioxidativ wirkte als Vitamin E, dessen neuroprotektive Eigenschaften bereits belegt sind. So ließ sich in Tiermodellen nachweisen, dass Vitamin E frühe Stadien der Parkinson-Krankheit neuroprotektiv beeinflusst. Vor diesem Hintergrund fragen sich die Autoren, ob es nicht sinnvoll sein könnte, Cabergolin schon in frühen Krankheitsphasen anzuwenden, um mit dessen neuroprotektiven Effekten der Entstehung einer Parkinson-Krankheit oder anderer Hirnleiden vorzubeugen.

T. Yoshida u.a.: Antioxidant properties of cabergoline: inhibition of brain autooxidation and superoxide anion production of microglial cells in rats. Neuroscience Letters 2002 (330) 1-4