Neuseeland. Die im Titel genannten Schlussfolgerung ziehen R. T. Mulder
und Kollegen aus zwei kontrollierten Studien an insgesamt 241 Patienten im
Alter zwischen 18 und 63 Jahren, die an einer Major Depression nach
DSM-III-R litten. In beiden Studien erhielten die Teilnehmer randomisiert
entweder ein serotonerg (Desipramin, Fluoxetin) oder deutlich noradrenerg
wirkendes Antidepressivum (Clomipramin, Nortriptylin). Die Auswertung
ergab, dass jüngere Patienten (18 bis 24 Jahre) schwächer auf die
noradrenergen als auf die serotonergen Substanzen ansprachen. Bei älteren
Patienten (25 Jahre und mehr) war dagegen ein solcher Unterschied
überhaupt nicht mehr zu erkennen. Hier betrugen die Remissionsraten unter
noradrenerg wirkenden Antidepressiva 65 Prozent und unter serotonerg
wirkenden Antidepressiva 57 Prozent. Die Autoren weisen darauf hin, dass
das noradrenerge System anscheinend deutlich langsamer reift als das
serotonerge. Es lässt sich also erst relativ spät gezielt medikamentös
ansprechen.
R.
T. Mulder u.a.: Age may affect response to antidepressants with
serotonergic and noradrenergic actions. Journal of Affective Disorders
2003 (76) 143-149
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