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Umgang mit „Zahnarztangst“ („Dentalphobie“) (2)

Wer geht schon gerne zum Zahnarzt? Die meisten Menschen müssen sich dazu überwinden. Viele haben allerdings auch regelrecht Angst und vermeiden daher den oft überfälligen Zahnarztbesuch. Sollten Sie zu diesem Personenkreis gehören, können Ihnen folgende Anregungen weiterhelfen.

 


 

Behandlung kontrollierbar gestalten

Bitten Sie Ihren Zahnarzt darum, Ihnen vorab den Behandlungsablauf genau zu erklären und Sie auch während der Behandlung schrittweise über die jeweiligen Vorgänge, deren Dauer, Bedeutung und Auswirkung zu informieren. Auf diese Weise behalten Sie den Überblick und Gefühle von Hilflosigkeit (Ausgeliefertsein) nehmen ab. Außerdem werden Sie durch die sachlichen Informationen des Zahnarztes von Ihren Sorgen und einer übermäßigen Selbstbeobachtung abgelenkt. Vereinbaren Sie mit Ihrem Zahnarzt ein Signal (z.B. Handzeichen), mit dessen Hilfe Sie um eine sofortige Unterbrechung bitten. Scheuen Sie sich auf keinen Fall, sofort darauf hinzuweisen, wenn Ihnen ein zahnärztliches Gerät Unwohlsein bereitet (z.B. durch Schluck- oder Atemprobleme). Sehr oft können schon eine kleine Lageveränderung oder die Erfahrung, selbst die Situation verbessert zu haben, Wunder bewirken. Machen Sie nach jeder Behandlung eine kurze Nachbesprechung, in der Sie mit dem Zahnarzt Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig Tipps für künftige Behandlungen geben.

 

Sich Beistand gönnen

Erkundigen Sie sich vor der Behandlung, ob Sie eine Begleitperson mitbringen dürfen, die Ihnen unter Umständen die Hand hält und gut zuredet. Die Anwesenheit einer Vertrauensperson lindert das Gefühl des Ausgeliefertseins.

 

Sich entspannen

Erlernen Sie im Vorfeld der Behandlung ein Entspannungsverfahren (wie Autogenes Training, progressive Muskelrelaxation oder Atementspannung). Üben Sie ausreichend, damit die Entspannung im „Notfall“ automatisch greift. Durch langsames Atmen (sechsmal Ein- und Ausatmen pro Minute) kann man sich selbst deutlich beruhigen. Dabei ist es wichtig, sehr viel länger aus- als einzuatmen. Probieren Sie aus, ob es Ihnen hilft, sich während der Behandlung abzulenken (z.B. durch angenehme Vorstellungen). Fragen Sie Ihren Zahnarzt, ob Sie bei längeren Behandlungen über einen Kopfhörer Musik hören dürfen. In manchen Zahnarztpraxen gehört ein solches Angebot bereits zur Routine. Unter Umständen wird Ihnen Ihr Zahnarzt auch ein Beruhigungsmittel anbieten.

 

Weitere Hilfen zur Zahnbehandlungsangst nutzen

Zögern Sie nicht, ausführlichere Ratgeber in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören Bücher wie: Renate Soldan: Angst vorm Zahnarzt - und wie man sie überwinden kann. Vandenhoek Transparent, Göttingen 1999, 10 Euro 90; Heinz Furtner/Franz Witzmann: Keine Angst vorm Zahnarzt. Ein praktischer Ratgeber. Ennsthaler Verlag, Steyr 1996, 13 Euro 60;  Mats Mehrstedt: Ohne Angst zum Zahnarzt. Selbsthilfe bei Ängsten vor der Zahnbehandlung. R. Asanger, Heidelberg 2002, 17 Euro; Albrecht Schmieder: Beim Zahnarzt ganz entspannt. Audio-CD. Hypnos, 1999. Nützliche Informationen bietet auch das Internet, etwa unter www.zahnarztangst.de (Seite der DGZP), www.zahnbehandlungsangst.de/index2.htm  (Zahnärztliche Angstambulanz Hamburg), www.zahn-online.de/zahninfo/oralphobie-0.shtml (Allgemeine Information über Zahnbehandlungsangst und über Hilfsmöglichkeiten)

 

Sich psychotherapeutische Hilfe gönnen

Falls die genannten Maßnahmen wenig nutzen, steht Ihnen der Weg zu einer Psychotherapie offen. Dabei lernen Sie, Ihre Ängste zu verstehen und damit umzugehen. Wenn es in Ihrer Umgebung Selbsthilfegruppen für Angstbetroffene gibt, kann sich eine Teilnahme für Sie lohnen.