Behandlung kontrollierbar
gestalten
Bitten Sie Ihren
Zahnarzt darum, Ihnen vorab den Behandlungsablauf genau zu erklären und
Sie auch während der Behandlung schrittweise über die jeweiligen
Vorgänge, deren Dauer, Bedeutung und Auswirkung zu informieren. Auf
diese Weise behalten Sie den Überblick und Gefühle von Hilflosigkeit
(Ausgeliefertsein) nehmen ab. Außerdem werden Sie durch die sachlichen
Informationen des Zahnarztes von Ihren Sorgen und einer übermäßigen
Selbstbeobachtung abgelenkt. Vereinbaren Sie mit Ihrem Zahnarzt ein
Signal (z.B. Handzeichen), mit dessen Hilfe Sie um eine sofortige
Unterbrechung bitten. Scheuen Sie sich auf keinen Fall, sofort darauf
hinzuweisen, wenn Ihnen ein zahnärztliches Gerät Unwohlsein bereitet
(z.B. durch Schluck- oder Atemprobleme). Sehr oft können schon eine
kleine Lageveränderung oder die Erfahrung, selbst die Situation
verbessert zu haben, Wunder bewirken. Machen Sie nach jeder Behandlung
eine kurze Nachbesprechung, in der Sie mit dem Zahnarzt Erfahrungen
austauschen und sich gegenseitig Tipps für künftige Behandlungen geben.
Sich Beistand gönnen
Erkundigen Sie sich vor
der Behandlung, ob Sie eine Begleitperson mitbringen dürfen, die Ihnen
unter Umständen die Hand hält und gut zuredet. Die Anwesenheit einer
Vertrauensperson lindert das Gefühl des Ausgeliefertseins.
Sich entspannen
Erlernen Sie im Vorfeld
der Behandlung ein Entspannungsverfahren (wie Autogenes Training,
progressive Muskelrelaxation oder Atementspannung). Üben Sie
ausreichend, damit die Entspannung im „Notfall“ automatisch greift.
Durch langsames Atmen (sechsmal Ein- und Ausatmen pro Minute) kann man
sich selbst deutlich beruhigen. Dabei ist es wichtig, sehr viel länger
aus- als einzuatmen. Probieren Sie aus, ob es Ihnen hilft, sich während
der Behandlung abzulenken (z.B. durch angenehme Vorstellungen). Fragen
Sie Ihren Zahnarzt, ob Sie bei längeren Behandlungen über einen
Kopfhörer Musik hören dürfen. In manchen Zahnarztpraxen gehört ein
solches Angebot bereits zur Routine. Unter Umständen wird Ihnen Ihr
Zahnarzt auch ein Beruhigungsmittel anbieten.
Weitere Hilfen zur
Zahnbehandlungsangst nutzen
Zögern Sie nicht,
ausführlichere Ratgeber in Anspruch zu nehmen. Dazu gehören Bücher wie:
Renate Soldan: Angst vorm Zahnarzt - und wie man sie überwinden kann.
Vandenhoek Transparent, Göttingen 1999, 10 Euro 90; Heinz Furtner/Franz
Witzmann: Keine Angst vorm Zahnarzt. Ein praktischer Ratgeber.
Ennsthaler Verlag, Steyr 1996, 13 Euro 60; Mats Mehrstedt: Ohne Angst
zum Zahnarzt. Selbsthilfe bei Ängsten vor der Zahnbehandlung. R. Asanger,
Heidelberg 2002, 17 Euro; Albrecht Schmieder: Beim Zahnarzt ganz
entspannt. Audio-CD. Hypnos, 1999. Nützliche Informationen bietet auch
das Internet, etwa unter
www.zahnarztangst.de (Seite der DGZP),
www.zahnbehandlungsangst.de/index2.htm (Zahnärztliche
Angstambulanz Hamburg),
www.zahn-online.de/zahninfo/oralphobie-0.shtml (Allgemeine
Information über Zahnbehandlungsangst und über Hilfsmöglichkeiten)
Sich psychotherapeutische
Hilfe gönnen
Falls die genannten
Maßnahmen wenig nutzen, steht Ihnen der Weg zu einer Psychotherapie
offen. Dabei lernen Sie, Ihre Ängste zu verstehen und damit umzugehen.
Wenn es in Ihrer Umgebung Selbsthilfegruppen für Angstbetroffene gibt,
kann sich eine Teilnahme für Sie lohnen.