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Riechstörungen als Schizophrenie-Prodrom

Australien. Wenn Menschen ein extrem hohes Risiko haben, in absehbarer Zeit eine Schizophrenie zu entwickeln, findet man bei ihnen vergleichsweise häufig auch Riechstörungen. Auf diesen Zusammenhang weist eine Studie von W. J. Brewer und Mitarbeitern hin. Die australischen Wissenschaftler hatten bei 81 Personen, die als Hochrisikokandidaten für eine Psychose galten, untersucht, wie gut diese Gerüche unterscheiden können. Als Vergleich dienten 31 gesunde Personen. Von den Risikoträgern entwickelten 22 innerhalb von 18 Monaten eine Psychose, 12 von ihnen eine Schizophrenie. Im Hinblick auf den Riechtest zeigte sich, dass lediglich die später an Schizophrenie erkrankten Teilnehmer im Riechtest signifikant schlechter abgeschnitten hatten. Insbesondere fand sich kein vergleichbarer Zusammenhang für jene Risikoträger, bei denen sich andere Psychosen manifestiert hatten. Die Autoren vermuten, dass eine Schizophrenie die normale Entwicklung des Stirnlappens beeinträchtigt und daher sämtliche von diesem Hirnbereich vermittelten neurophysiologischen Funktionen stört (also auch das Riechen).

W. J. Brewer u.a.: Impairment of olfactory identification ability in individuals at ultra-high risk for psychosis who later develop schizophrenia. Am. J. Psychiatry 2003 (160) 1790-1794