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Sport hilft bei Migräne

Türkei. Patienten mit Migräne ohne Aura profitieren von einem sechswöchigen ausdauerbetonten Trainingsprogramm. Wenn dieses drei 40-minütige Übungseinheiten pro Woche beinhaltet, sinkt die Migränebelastung signifikant. Besonderen Nutzen ziehen daraus Personen, deren Plasma-Beta-Endorphin-Spiegel vergleichsweise niedrig ist. Bei ihnen steigt der Spiegel unter körperlicher Belastung vermehrt an. Vermutlich spielen Beta-Endorphine im Migränegeschehen eine wichtige Rolle. Diese Schlussfolgerungen ziehen E. Köseoglu und Mitarbeiter aus einer Studie an 40 Patienten im Alter zwischen 19 und 42 Jahren (85 Prozent Frauen). Alle litten unter Migräne ohne Aura.

    Zu Beginn der Untersuchung belasteten sich alle Teilnehmer einmalig auf einem Laufband (bei 80 Prozent der maximalen Herzfrequenz). Anschließend sollten sie sechs Wochen auch zu Hause regelmäßig ausdauerbetont trainieren (bei 60 Prozent der maximalen Herzfrequenz). Jede Übungseinheit beinhaltete 10-minütiges Aufwärmen, 20-minütiges aerobes Training und 10-minütiges Entspannen). Unter diesem Vorgehen verbesserten sich alle erfassten Migräne-Parameter (Dauer, Häufigkeit, Intensität) hoch signifikant (p < 0,0001). Ausgenommen waren vier Patienten, die nur unregelmäßig übten. Auch die Plasma-Beta-Endorphin-Spiegel stiegen sowohl nach akuter Belastung als auch in Folge des mehrwöchigen Trainings an. Dabei fanden sich negative Korrelationen zwischen dem Plasma-Beta-Endorphin-Spiegel in Ruhe und Änderungen der Anfallshäufigkeit (p < 0,05), der Anfallsdauer (p < 0,01) und den durch Sport bewirkten Änderungen des Plasma-Beta-Endorphin-Spiegels.

    Nicht alle Studien zur Frage der Wechselwirkungen zwischen Sport und Migräne haben so eindeutige Ergebnisse geliefert. Nach Ansicht der Autoren könnte dies daran liegen, dass körperliche Belastung für Migräne-Patienten ohne Aura vorteilhafter ist als für solche mit Aura. Weitere Untersuchungen sollten diese Frage klären.

E. Köseoglu u. a.: Aerobic exercise and plasma beta endorphin levels in patients with migrainous headache without aura. Cephalagia 2003 (23) 972-976