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Migräne-Tipps (2)


Die folgenden Informationen wollen Ihnen den Umgang mit Migräne erleichtern. Sie ergänzen die Beratung durch Ärzte und Apotheker, ersetzen diese jedoch nicht!
 

Nichtmedikamentöse Hilfen nutzen

Probieren Sie aus, inwieweit es Ihnen hilft, sich bei einer Migräneattacke in einen abgedunkelten ruhigen Raum zurückzuziehen, dort zu ruhen oder zu schlafen. Auch ein kühlender Wickel, ein Eisbeutel auf der Stirn, eine kühle Massage von Gesicht oder Kopfhaut sowie eine Akupressur der Schläfenkönnen den Schmerz lindern.

Durch Alltagshygiene vorbeugen

Migräneattacken stellen sich oft unter Anspannung oder bei plötzlichem Wechsel gewohnter Alltagsrhythmen ein. Halten Sie deshalb möglichst immer Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus sowie ihre Essenszeiten ein. Essen Sie möglichst regelmäßig und vermeiden Sie ein Zuviel an Fett, Süßigkeiten (insbesondere Schokolade), Zitrusfrüchten, Kaffee, Alkohol (Rotwein, Sekt)  und Nikotin. Bauen Sie in Ihren Alltag genügend Erholungspausen ein, denn Stress begünstigt Migräneattacken. Vermeiden Sie Überforderungen, setzen Sie sich nicht selbst unter Druck und lernen Sie, „nein“ zu sagen. Migränepatienten wird oft nachgesagt, dass sie Perfektionisten seien! Hüten Sie sich vor zu starker Licht- und Sonneneinwirkung sowie übermäßigem Lärm. Gestalten Sie Alltag und Freizeit möglichst so, dass Ihnen unnötige Aufregung erspart bleibt. Verzichten Sie gegebenenfalls auf Krimis, Streitgespräche und andere „Nervenkitzel“.

Auslöser vermeiden

Ermitteln Sie mit Hilfe des Migränetagebuchs, wann und unter welchen Umständen Ihre Migränebeschwerden auftreten (z. B. besonders oft am Wochenende, unter Stress, als Folge von Alkoholgenuss, Verzehr bestimmter Nahrungsmittel, bei Wetterumschwung, vor der Menstruation, Reisen/Zeitumstellung, Saunabesuche usw.). Ziehen Sie daraus Lehren und ändern Sie Ihr Verhalten, soweit dies möglich und sinnvoll ist. Beispiel: Behalten Sie Ihren alltäglichen Rhythmus lieber auch am Wochenende bei – auch wenn es noch so schwer fällt.

Sich entspannen lernen

Viele Migräne-Betroffene profitieren davon, wenn Sie sich bei Bedarf gezielt entspannen können. Eine solche Fähigkeit lässt sich erlernen (z. B. in Kursen der Volkshochschule oder Ihrer Krankenkasse bzw. mit Hilfe entsprechender CDs oder Audiokassetten). Bewährte Methoden sind: die progressive Muskelentspannung nach Jacobson, Autogenes Biofeedback und Stressbewältigungstraining. Auch Yoga, Musik, Autogenes Training, ein Urlaub, ein angenehmer Abend mit guten Freunden und angenehme Hobbys können entspannen.

Sport treiben

Zahlreiche Untersuchungen weisen darauf hin, dass vor allem Ausdauersport Häufigkeit und Ausmaß von Migränebeschwerden lindern kann. Findern Sie heraus, welche Sportarten Ihnen besonders liegen (Walken, Joggen, Radfahren, Schwimmen, Radfahren). Trainieren Sie möglichst oft, regelmäßig und ausreichend lange (z. B. dreimal pro Woche 30 bis 45 Minuten). Während einer Migräneattacke kann Sport allerdings die Beschwerden verstärken!
 

Sich Gleichbetroffenen anschließen

Mit ihrem Problem sind Sie nicht allein. Suchen Sie den Austausch mit Gleichbetroffenen in einer Selbsthilfegruppe. Das gemeinsame Gespräch entlastet, fördert solidarisches Verhalten und liefert oft wertvolle Anregungen. Adressen von Selbsthilfegruppen finden Sie zum Beispiel im Internet (www.deutsche-migraeneliga.de).

Vorurteilen gelassen begegnen

Wer noch nie Migräne hatte, kann nicht nachvollziehen, wie stark dieses Leiden beeinträchtigt. Immer wieder kommt es deshalb vor, dass Gesunde Vorurteile über Migräne-Kranke hegen („Ausredekrankheit“, „Hysteriker“ usw.). Am besten nehmen Sie solche Äußerungen gelassen hin, da „Verteidigen“ die Vorurteile eher noch schürt.