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Migräne-Telegramm

Großbritannien. 40 mg Eleptriptan gehören zu den wirtschaftlichsten Triptanen

Diese Schlussfolgerung stützt J. D. Belsey auf eine Metaanalyse randomisierter und plazebokontrollierter Studien zur Wirksamkeit von Triptanen. Unter dem Kriterium „Schmerzfreiheit innerhalb von zwei Stunden“ waren 10 mg Rizatriptan sowie 40 und 80 mg Eletriptan am wirksamsten. In einem weiteren Schritt setzte der Autor den Preis der einzelnen Triptane zu ihrer Wirkung in Beziehung. Im Verhältnis zur Standardsubstanz (100 mg Sumatriptan) waren 10 mg Rizatriptan und 40 mg Eletriptan in fünf von sechs betrachteten Ländern am wirtschaftlichsten.

J. D. Belsey: Cost effectiveness of oral triptan therapy: a trans-national comparison based on a meta-analysis of randomised controlled trials. Current medical Research and Opinions 2004 (20) 659-669

USA. Verhindert Vagus-Stimulation Migräne?

Die Vagus-Stimulation hat sich in der Behandlung von Patienten mit partieller Epilepsie als wirksames Verfahren etabliert. Eine retrospektive Befragung von E. D. Hord und Mitarbeitern bei 27 Betroffenen weckt nun die Hoffnung, dass sich die Methode auch zur Migräne-Prophylaxe eignen könnte. Denn bei allen zusätzlich auch von Migräne betroffenen Epilepsie-Kranken (n = 4) verringerte sich die Kopfschmerzhäufigkeit nach ein- bis dreimonatiger Vagus-Stimulation deutlich. Auch Schmerzen mittlerer und leichter Intensität nahmen ab. Ein Patient wurde sogar völlig migränefrei. Ob sich die mit diesen Beobachtungen verbundenen Erwartungen erfüllen werden, müssen prospektive Studien anhand größerer Patientenzahlen noch zeigen.

E. D. Hord u. a.: The effect of vagus stimulation on migraines. The Journal of Pain 2003 (4) 530-534

Deutschland. Triptane werden zu selten verordnet

Wie eine Befragung von 1.810 migränekranken Frauen in neun verschiedenen Ländern zeigt, werden deutschen Migräne-Patientinnen nur in rund 10 Prozent der Fälle Triptane verordnet. Dabei wären diese in einem Drittel der Fälle indiziert. In Ländern wie Finnland, Norwegen und Schweden erhalten dagegen bereits zwischen 37 und 50 Prozent der Migräne-Kranken Triptane. Nach Ansicht von G. Haag lässt dies darauf zurückschließen, dass noch immer viele deutsche Ärzte Migräne nicht als ernst zu nehmendes Leiden betrachten. Dazu passt, dass 41 Prozent der deutschen Befragungsteilnehmerinnen das Gefühl hatten, dass ihr Arzt nicht versteht, wie sehr Migräne ihr Leben beeinträchtigt.

G. Haag: Migräne und Lebensqualität. Ergebnisse der MELT-Studie. Nervenheilkunde 2004 (23) 297-299