Großbritannien. Nach Erfahrungen von
F. Miskelly hat sich auch bei Demenz-Kranken ein Sicherungssystem bewährt,
das bislang in Gefängnissen erfolgreich angewendet wurde. Bei dieser
Methode tragen die Patienten Armbänder, die sich nur bei gleichzeitigem
Gebrauch von zwei Händen lösen lassen. In die Armbänder ist ein kleiner
Sender eingebaut. Mit Hilfe von ein oder zwei Monitoren lässt sich jeder
Zeit feststellen, ob die Betreffenden sich noch in einer vorgegebenen Zone
aufhalten. Sobald die überwachte Person diesen Bereich verlässt,
übermitteln die Monitore entsprechende Signale an eine Basisstation. Deren
Computer generiert eine Meldung, die an einen tragbaren Empfänger gesandt
wird, den eine zuständige Pflegeperson bei sich führt. Die
Überwachungsbereiche können flexibel (etwa tageszeitabhängig) variieren,
so dass etwa ein Aufenthalt im Garten nur während der Nachtstunden einen
Alarm auslöst.
Wie Miskelly betont, hat sich das
System bei ersten Tests nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im
Pflegeheim und in Privatwohnungen als zuverlässig erwiesen. Von den
Betreuern kamen keine Einwände, sondern eher Ausdrücke der Erleichterung.
Der Autor räumt ein, dass die fehlende Einwilligungsfähigkeit der
Betroffenen zweifelsohne ein ethisches Problem darstellt. Diesem Aspekt
begegnet er mit dem Hinweis auf das Paradox, dass der gleiche
Gesichtspunkt bei weitaus gravierenderen Eingriffen oft viel seltener
thematisiert wird.
F. Miskelly: A
novel system of electronic tagging in patients with dementia and
wandering. Age and Ageing
2004 (33) 304-306 |